Rückenschmerzen

Simone Kühn
selbständige Kauffrau, Jahrgang 1965

Rückenschmerzen (Nebendiagnosen: Spannungskopfschmerzen, Kniegelenkarthrose)

Mein Leidensweg begann mit 31 Jahren, ich stand morgens aus dem Bett auf und hatte den klassischen „Hexenschuss“. Als erstes wurde ich notfallmäßig mit Spritzen versorgt, bekam Schmerztabletten. Zwar stellte sich kurzfristig eine Linderung ein, jedoch hatte sich mein Rücken nie vollständig erholt, kleinste Belastungen rächten sich recht schnell, im Laufe der Zeit immer heftiger, bis ich mit 32 Jahren nicht mehr in der Lage war, die üblichen Haus- und Gartenarbeiten zu erledigen, ohne massive Rückenschmerzen mit starker Bewegungseinschränkung zu haben. Meine Kopfschmerzen seit frühester Jugend an waren dagegen geradezu harmlos.

Schulmedizinisch gibt es glaube ich keinen Weg, den ich nicht gegangen bin, habe die komplette Diagnostik teilweise mehrfach durchlaufen, soviel Krankengymnastik, dass selbst meine private Krankenkasse eines Tages weitere Zahlungen verweigerte. Schmerzmittel habe ich ohne Ende genommen – nach einiger Zeit waren sie völlig wirkungslos. Ich erlernte verschiedene Entspannungstechniken, Yoga, meldete mich im Fitnessstudio an, etc. Begab mich in die Behandlung der verschiedensten Heilpraktiker, Osteopathen, Kinesiologen, ganzheitlicher Zahnärzte. Kurz – ich glaube, ich habe nichts unversucht gelassen.

Trotz allem ging es mir immer schlechter. Ich hatte immer stärkste Rückenschmerzen und zudem auch häufig rasende Kopfschmerzen. Ich weiß noch, als wäre es heute, wie ich mit 32 Jahren in meinem Vorgarten stand und gedacht habe: "Das kann doch nicht sein, dass Du in diesem Alter noch nicht mal 30 Minuten im Garten arbeiten kannst". Ich konnte nichts schmerzfrei tun, weder sitzen noch stehen oder gehen. Schlafen konnte ich auch nur sehr schlecht, da ich bei jeder versuchten Drehung vom Schmerz aus dem Schlaf gerissen wurde. Meine Tochter hat mir meine Schuhe angezogen, in die Hose konnte ich nur unter größten Schmerzen und im Sitzen steigen. Spülmaschine, Waschmaschine füllen einfach unmöglich. Ist mir etwas heruntergefallen, war es mir unmöglich, dies aufzuheben. Natürlich war mein ganzes Allgemeinbefinden miserabel, meine Lebensfreude gleich Null. Ich war völlig am Ende. Dazu kamen Knieprobleme. Ich hatte Schmerzen im Gelenk und konnte zwischenzeitlich mein linkes Knie nicht mehr beugen, bzw. wenn ich es in Beugestellung brachte, nicht mehr strecken. Eine Kniegelenksoperation brachte eher eine Verschlimmerung.

So kam ich im Januar 2004 in die Klinik. Sofort hatte ich ein Gefühl, endlich am Ziel angekommen zu sein. Die Menschlichkeit aller Personen, die in der Klinik arbeiten, hat mich tief berührt. Ich spürte deutlich, dass Ihnen mein Wohlergehen am Herzen liegt. Es begann ein völlig neuer – mir bis dahin unbekannter Weg. Auf meinem Plan standen Körpertherapien, von denen ich bis dato noch nicht einmal etwas gehört hatte. Meine erste Begegnung mit der Kräutertherapie war schrecklich, ich habe den Kräutertrank (Dekokt) viel zu schnell getrunken und heftig reagiert. So habe ich aber auch direkt die tiefgreifende Wirkung und Kraft der chinesischen Kräuter am eigenen Leib erfahren und einen großen Respekt davor bekommen.

Die Ärzte nahmen sich unglaublich viel Zeit für die Patienten – eine völlig neue Erfahrung! Ich wurde als Patientin mit all meinen Schwächen akzeptiert, ich durfte loslassen, mich fallen lassen. Übrigens gar nicht so leicht. Während meines fast 6-wöchigen Aufenthalts musste ich sehr viele Tiefs durchleben, unter anderem 14 Tage wahnsinnige Dauerkopfschmerzen. Dort lernte ich den Zusammenhang von Kopf und Rücken kennen und spüren und noch viele andere Vorgänge im Körper. Die Klinik setzt auf sehr viel Information, und ich nahm jede Gelegenheit wahr, die uns Patienten geboten wurde. Alle Vorträge, Patientenstunden am Abend mit dem Klinikchef. Einfach alles. Einschließlich der gesunden Ernährung.

Als ich entlassen wurde, konnte ich noch keine Besserung verspüren. Doch die vielen Gespräche – auch mit Patienten, die schon vor einiger Zeit in der Klinik waren – gaben mir die Kraft, die Hoffnung nicht zu verlieren. Etwas das man jahrelang hat, kann nicht in 6 Wochen verschwinden. Ich bin noch ca. 2 Jahre von der Klinik intensiv telefonisch betreut worden, habe meine Rezepturen bekommen und war auch noch zweimal für ein paar Tage dort. Jedes Mal war die erneute Ankunft in der Klinik für mich wie ein nach Hause kommen in einen sicheren Hafen.

Heute bin ich völlig schmerzfrei, kann alles wieder machen, habe Lebensfreude, schlafe wieder gut und kann reinsten Herzens empfehlen, sich in die guten Hände der Klinik zu begeben, und wünsche jedem den Erfolg, den ich erzielen konnte, aber auch die nötige Geduld.

Willich, den 18.02.2008
Ihre Simone Kühn

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