Ernährungslehre: Obst- und gemüsereiche Kost reichen nicht aus
Wenig Fleisch und mindestens ein Apfel am Tag – viele Deutsche verbinden das mit gesunder Ernährungsweise. Aus Sicht der Chinesischen Medizin bedeutet gesunde Ernährung aber viel mehr als die Konzentration auf eine obst- und gemüsereiche Kost. Nahrungsmittel können ein Gleichgewicht herstellen, wenn es durch Krankheit zu einem Ungleichgewicht kommt. Daher gelten Lebensmittel in der TCM als milde Therapeutika. Dabei kommt es nicht auf die einzelnen Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße an, sondern vielmehr auf die Wirkung der Lebensmittel und auf die Fähigkeit des Menschen, sie zu verarbeiten. So entscheidet beispielsweise die Geschmacksrichtung von salzig bis scharf darüber, in welcher Tiefe eine Speise seine Wirkung entfaltet.
Überhaupt beschreibt die Chinesische Medizin die Wirkungen der Lebensmittel auf den Menschen ähnlich wie die Wirkungen der chinesischen Arzneien. Beide Methoden, die Arzneitherapie und die Ernährung, gehören zu den sogenannten inneren Verfahren. Salopp gesagt: nach dem Besuch eines Arztes gehen Patienten in China schon mal zum Gemüsehändler statt zur Apotheke.
Da die Chinesische Medizin alles Leben im Zusammenhang sieht, müssen Ernährung und andere alternative Therapien aufeinander abgestimmt werden.